Kannst du dir auch manchmal Sachen einfach nicht merken? Lass es eine Übersetzung eines Wortes sein, eine Grammatikregel oder aber einfach die richtige Buchstabenfolge. Es gibt immer Aspekte, die du noch so oft lernen kannst, aber die dennoch nicht in deinem Kopf bleiben möchten. Eselsbrücken setzen genau hier an und unterstützen dich dabei, die Dinge langfristig im Gedächtnis zu behalten und somit nicht mehr zu vergessen.
Was ist eine Eselsbrücke?
Eine Eselsbrücke ist eine kleine Hilfe, mit deren Hilfe du dir verschiedene Teile deines Lernstoffs besser einprägen und letztendlich auch merken kannst.
Ursprünglich geht das Wort Eselsbrücke auf die Tiere – die Esel – zurück. Denn sie gelten als sehr wasserscheu, da es ihnen schwerfällt, durch die spiegelnde Wasseroberfläche die eigentliche Wassertiefe einzuschätzen. Dies führt dazu, dass sie nicht ins Wasser gehen und somit auch nicht durch den noch so kleinsten Bach laufen. Aus diesem Grund wurden schon damals (und auch heute noch) kleine Brücken gebaut. So können sie die Wasserläufe ohne Probleme überqueren und erreichen ihr Ziel ebenso.
Genau wie ein Esel kannst auch du diese Brücken nutzen, um deine Ziele zu erreichen – natürlich aber auf eine andere Art und Weise.
Die Lernmethode | Eselsbrücken zum Lernen
Die Eselsbrücke zählt ebenfalls zu den bekannteren Lernmethoden und gehört zur Gruppe der Mnemotechniken. Darunter versteht man Lerntechniken, die besonders auf systematische Übungen bauen, um neuen Lernstoff schnell zu verinnerlichen.
Wenn du selbst noch nichts von einer Eselsbrücke gehört hast, ist das nicht schlimm. Sie ist nämlich unter verschiedenen Namen bekannt, so auch unter den folgenden:
- Lernhilfe
- Lernspruch
- Merkhilfe
- Merksatz
- Merkvers
- Eselsleiter
Wie nutzt du Eselsbrücken zum Lernen?
Für viele Lerner ist es leichter, sich neuen Lernstoff einzuprägen, wenn sie diesen mit etwas Bekanntem verbinden. Dies kann sowohl im visuellen Gedächtnis (beispielsweise durch ein Bild) als auch im akustischen Gedächtnis (wie durch ein Gedicht oder ein Lied) passieren. Dank dieser Mnemotechnik gelingt es dir nämlich, die gesuchte Information über den Umweg einer kleinen Merkhilfe abzurufen.
Doch keine Sorge, du musst nicht die allseits bekannten Eselsbrücken zum Lernen nutzen, sondern kannst auch selbst kreativ sein. So gehst du zuerst deinen Lernstoff durch, um festzustellen, was dir schwerfällt. Anschließend überlegst du dir, wie du die Informationen mit einem Bild oder einem Lied verknüpfen kannst.
Hier ist ein kleines Beispiel: Du möchtest Vokabeln lernen und manche von ihnen bleiben einfach nicht in deinem Kopf. Kennst du das? Keine Sorge, denn du gibst nicht auf, sondern denkst darüber nach, wie du sie dir endlich merken kannst. Versuche in Zukunft mal folgendes: Nimm dir kleine Klebezettel und schreibe auf jeden Zettel ein Wort, das du immer wieder vergisst. Anschließend gehst du durch deine Wohnung und klebst die Zettel an Objekte, die du mit dem Wort verbindest. So klebst du beispielsweise das Wort Kaffee an die Kaffeemaschine in deiner Küche und das Wort kochen an den Herd. Auf diese Weise siehst du im Laufe des Tages immer wieder deine Klebezettel und verbindest sie mit dem Gegenstand und dem dazugehörigen Wort, das du lernen möchtest. Es wird nicht lange dauern, bis du auch diese Wörter im Kopf behältst.
Doch Achtung: Eselsbrücken funktionieren nur, wenn du sie dir selbst überlegt hast. Denn sie müssen in erster Linie für dich logisch sein.
Bekannte Eselsbrücken aus dem Alltag
Natürlich kannst du Eselsbrücken nicht nur zum Lernen, sondern auch im Alltag nutzen. Daher sind hier einige Beispiele aus unterschiedlichen Bereichen, die dir zeigen sollen, wie flexibel diese Lernmethode ist.
Sprache
ss oder ß → ss, das weiß ich jetzt, wird immer hinter Kurzvokal gesetzt (Beispiele: Fluss – Fuß, Ross – Ruß, Masse – Maß)
das oder dass → das s bei das muss einsam bleiben, kann man dafür diese, jenes, welches schreiben.
Pluralform von Atlas → das wissen auch die netten Tanten – der Plural von Atlas ist Atlanten
gar nicht oder garnicht → gar nicht wird gar nicht zusammengeschrieben
anscheinend oder scheinbar → hat es den Anschein, kann es sein, der Schein hingegen legt dich rein
tz oder ck nach Konsonant → nach l, m, n, r, das ist klar, kommt nie tz und nie ck (Beispiele: Pelz, krank, stark)
Geschichte
die Gründung der Schweiz → zwölf – neun – eins – und gegründet war die Schweiz
die Gründung Roms → sieben – fünf – drei, Rom schlüpft aus dem Ei
die Krönung von Karl des Großen → acht – null – null, Karl der Große stieg auf den Stuhl
Alltag
Ei anpiksen → das Ei platzt auf beim Kochen, hat man kein Loch gestochen
Zeitumstellung → im Frühling stellt man die Gartenstühle vor das Haus, im Herbst stellt man sie zurück ins Haus
Geografie
die Donau und ihre Nebenflüsse → Iller, Lech, Isar, Inn fließen rechts zur Donau hin. Altmühl, Naab und Regen, kommen ihr von links entgegen
die höchsten Berge → Zugi, Glocki, Monti, schauen auf zu Evi
Nutze auch du Eselsbrücken zum Lernen, wenn es etwas gibt, was du dir nicht merken kannst. Probier es einfach mal aus und finde heraus, welche Eselsbrücken dir im Lernalltag helfen.
Welche Eselsbrücken kennst du noch?
Foto im Titelbild: Free-Photos / Pixabay