Fühlst du dich müde? Oder geschafft? Und fällt es dir im Moment schwer, dich zu konzentrieren und deine Lernaufgaben abzuarbeiten? Keine Sorge. Die meisten kennen diese Phase. Doch wie gehst du am besten damit um?
Lernen kann auch zu viel sein
In allen Bereichen deines Lebens bist du da, anwesend. Du bist konzentriert, zuverlässig und erledigst alles gewissenhaft. Doch 365 Tage im Jahr? Das ist zu viel. Denn der Körper ist irgendwann müde, der Kopf braucht eine Pause. Auch beim Lernen.
Daher ist es wichtig, dass du auf deinen Körper hörst. Manchmal sind die Anzeichen ganz klein, nahezu unbedeutend – auf den ersten Blick. Sie beginnen schleichend und werden erstmal beiseitegeschoben. Doch genau hier liegt der Fehler. Wenn du nämlich immer über deine eigenen körperlichen und mentalen Grenzen Leistung erbringen möchtest, führt das nicht zum Erfolg, sondern zum Gegenteil. Es bewirkt, dass du länger für einzelne Aufgaben brauchst, unkonzentrierter bist und vielleicht irgendwann sogar den Spaß an der Sache verlierst.
Willst du das? Ich glaube nicht.
Zeichen für eine Lernpause, die dir dein Körper gibt
Jeder Mensch ist anders und jeder Körper antwortet anders. Und das ist auch gut so. Doch nur wenn du deinen Körper kennst, kannst du auch auf Veränderungen reagieren. Nimm dir also ein paar Minuten Zeit und achte darauf, ob du …
… müde bist.
Schlaf ist wichtig, denn der Körper erholt sich dabei und füllt die Energiespeicher wieder auf. Wenn du allerdings häufig müde bist, ist das ein Anzeichen dafür, dass der Körper (und auch der Geist) nicht vollständig ausgeruht ist.
… schlecht geschlafen hast.
Wenn du häufig müde bist, liegt es nahe, dass du schlecht schläfst. Klar, eine schlechte Nacht kann immer mal vorkommen, doch sobald dies öfter passiert, solltest du handeln. Vielleicht schläfst du schlecht ein, weil du abends noch zu viel im Kopf hast und einfach nicht abschalten kannst. Vielleicht sind es aber auch äußere Umstände, wie zu hohe Temperaturen im Schlafzimmer, ein unbequemes Kopfkissen oder der schnarchende Partner, der neben dir liegt.
… unkonzentriert bist.
Brauchst du für manche Aufgaben länger als gewöhnlich? Fällt es dir schwer, neue Wörter im Kopf zu behalten? Auch das ist ein Zeichen, dass du dringend eine Lernpause brauchst. Wenn du dich nicht konzentrieren kannst (und dies trotz verschiedener Lernmethoden nicht besser wird), ist es schwierig, Lernerfolge zu feiern.
… die Motivation verloren hast.
Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass du deine Motivation verlierst. Wenn du immer an deine Grenzen gehst und versuchst, noch ein bisschen besser zu sein und noch mehr zu lernen, wirst du genau das Gegenteil bewirken: Du wirst aufgeben, weil du keinen Spaß mehr hast. Und das ist doch genau das, was eigentlich wichtig ist: der Spaß beim Lernen.
Wann die Lernpause Sinn macht
Pausen sind wie die Notbremse beim Lernen, die du manchmal ziehen musst. Doch hier gibt es keinen Plan, kein festes Schema, nach dem du dich richten kannst – jeder Mensch ist eben anders. Wichtig ist, dass du auf dich und deinen Körper hörst, versuchst, Anzeichen früh zu erkennen und dann auch darauf zu reagieren.
Kurz gesagt: Eine Lernpause macht immer dann Sinn, wenn du dich danach fühlst. Hier gibt es keinen falschen Zeitpunkt.
Trotz allem funktioniert es beim Lernen wie beim Sport auch: Auf intensives Training (beziehungsweise Lernen) folgt etwas Leichteres. Dies kann zum Beispiel die Zeit nach einer Prüfung oder nach einer Sprachreise sein. Versuche hierbei, eine gute Mischung zu schaffen, die dir erlaubt, mal streng deinem Lernplan zu folgen, aber auch dich mit einem Buch an den See zu legen.
Wie du anders lernen kannst
Wenn du schon andere Artikel im Blog gelesen hast, wirst du bereits gemerkt haben, dass ich ein großer Fan von Abwechslung bin. Denn Lernen findet nicht nur an deinem Schreibtisch statt. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie du eine Sprache lernen und dann auch im Alltag anwenden kannst.
Fühlst du dich am Limit, bist kraftlos und mit den Nerven am Ende, gilt es, die Notbremse zu ziehen. Das heißt: Keine Termine, kein Lernbuch, kein Stress. Einfach entspannen und auch mal Abstand von deinem Lernpensum gewinnen.
Hast du allerdings die ersten Anzeichen bemerkt und möchtest frühzeitig dagegen steuern, lohnt es sich, dein Lernen nochmal zu überdenken. Denn es gibt immer andere Möglichkeiten, wie du lernen, aber trotzdem entspannen kannst. Hier sind ein paar Vorschläge, die du nicht nur zuhause, sondern auch unterwegs ausprobieren kannst:
- Bücher oder Zeitschriften lesen
- Podcasts und Hörbücher hören
- Filme oder Serien sehen
- Rezepte nachkochen
- Musik aus dem Land deiner Lernsprache hören
- Mit Sprachpartnern sprechen
Lernpause – ja oder nein?
Fragst du dich jetzt auch, ob du eine Lernpause machen solltest? Das ist schwierig zu beantworten und letztendlich kannst nur du diese Entscheidung treffen. Am besten machst du kurz die Augen zu und überlegst dir, wie es dir heute geht.
Bin ich müde und unkonzentriert? Wie habe ich geschlafen? Wie ist das Wetter? Macht mir vielleicht die Hitze zu schaffen? Habe ich Stress, weil ich heute andere Verpflichtungen habe?
Sei ehrlich zu dir. Nur so wirst du wissen, ob eine Lernpause Sinn macht.
Und ein guter Rat zum Schluss: Fühlst du nur den kleinsten Zweifel oder das kleinste Anzeichen, das eine Pause nötig ist, leg deine Lernsachen beiseite und mach etwas für dich, um neue Kraft zu tanken. Es wird sich lohnen!
Wann machst du eine Lernpause?
Foto im Titelbild: Lena Müller
1 Gedanke zu „Warum es manchmal eine Lernpause braucht“